Viel Trost

BRK-Rettungswachen werden von der Volksbank - Raiffeisenbank Vilshofen eG mit Trösterbärchen ausgestattet

Trost ist, wenn jemand Schmerz erleidet, sehr wichtig. Er nimmt einem die Angst, lindert im besten Fall sogar den Schmerz. Doch wie mache ich das bei Kindern, wenn sie nach einem Fahrradsturz oder einer Verletzung am Spielplatz ohne Eltern oder andere vertraute Personen dastehen? „Da hilft ein Kuscheltier ungemein“, sagt Christian Holler von den BRK-Rettungswachen Vilshofen und Aidenbach. Im Rettungswagen gibt es ein Fach, in dem immer ein solches Kuscheltier bereitliegt, falls ein Kind in einer Notlage im Wagen behandelt oder darin ins Krankenhaus gefahren wird.


Der Vorrat an Kuscheltieren neigt sich dem Ende zu. Die Kinderhilfe Eckental GmbH, die sogenannte Trösterbärchen vertreibt, hat sich um einen Sponsor bemüht. Die Volksbank-Raiffeisenbank Vilshofen hat sich bereit erklärt, 50 Bärchen zu finanzieren. Sie müssten für knapp ein Jahr reichen, schätzt stellvertretender BRK-Geschäftsführer Michael Wenig.
Wenig und sein Kollege Michael Holler berichten den beiden Damen von der Bank, wann die Trösterbärchen zum Einsatz kommen. „Das ist mal der Sturz am Spielplatz mit gebrochenem Knochen, das kann die Verbrühung mit heißem Wasser oder ein Fieberkrampf sein.“ Wird der Rettungsdienst alarmiert, kommen die Sanitäter mit einem Kuscheltier im Gepäck. „Jedes Kind freut sich, etwas geschenkt zu bekommen. Ein Kuscheltier wirkt in dieser fremden Welt eines Rettungswagens vertraut“, erzählt Holler. Zudem können die Sanitäter oder der Arzt mit Hilfe des Trösterbärchen demonstrieren, was jetzt passiert: Da kriegt der Bär eine Spritze in den Arm, da wird ein Verband angelegt oder man hört die Herztöne ab. Was der Bär aushält, hält auch das Kind aus.
Martina Peña von der Bank nickt. Ihr Sohn hatte sich, als er acht Jahre alt war, einen Arm kompliziert gebrochen. Auch er erhielt ein Trösterbärchen. „Drei Jahre später hat er immer noch seinen Platz im Haus“, erzählt Peña. Als die Kinderhilfe Eckental auf sie zukam und darum bat, 50 Bärchen zu sponsern, rannte man offene Türen ein.
Seit zehn Jahren gibt es diese Aktion der Kinderhilfe, die ihren Sitz in der Nähe von Nürnberg hat. Es wird beim Einkauf darauf geachtet, dass die Stofftiere CE-geprüft und waschbar sind, damit Kinder sie nicht nur im Notfall benutzen können. Corinna Steffl von der Kinderhilfe Eckental weiß von Kindern, die das Trösterbärchen zum Lieblingskuscheltier gemacht haben.
„Kinder haben oft einen Schutzengel“, sagt Michel Wenig vom BRK. Trotzdem müssten immer wieder welche den Rettungsdienst für eine professionelle Hilfe rufen. „Es kommt vor, dass an einem Tag drei Notfälle mit Kindern gemeldet werden, dann passiert wochenlang nichts.“ Die Sanitäter sind sensibilisiert, bei der Behandlung von Kindern auch stets auf den Trösterbär zu achten, damit er nicht irgendwo vergessen wird. Im Schnitt kommt es einmal pro Woche zu Einsätzen, bei denen Kinder beteiligt sind.


Es wurde vereinbart, die 50 neuen Kuscheltiere schwerpunktmäßig auf die Wachen in Vilshofen, Aidenbach und Bad Griesbach zu verteilen. Aber auch die Wachen in Pocking, Rotthalmünster, Passau, Fürstenzell, Hutthurm, Schalding l.d. Donau, Hauzenberg und Wegscheid sollen bedacht werden. „Falls nötig, schicke ich Euch noch einen Karton“, sagte Corinna Steffl von der Kinderhilfe Eckental.

 

Quelle: Vilshofener Anzeiger

Die Tröster-Teddies wurden für das Foto im Rettungswagen verteilt, v.l. die Sponsoren der Volksbank - Raiffeisenbank Vilshofen Martina Peña und Kathrin Wagner, stv. Wachleiter in Vilshofen Christian Holler, stv. BRK-Kreisgeschäftsführer Michael Wenig sowie Corinna Steffl von der Kinderhilfe Eckental.