Aldersbach. Am Freitagnachmittag wurde die Eröffnung des Gesundheitszentrums mit einem Festakt gefeiert. Dazu kam Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Natürlich hielt der Minister eine Rede, in der er das Gesundheitszentrum als Vorbild für ganz Bayern lobte. „Großartig, was Ihr da auf die Beine gestellt habt“, zeigte er sich schon vor dem Rundgang durch das Haus angetan. Denn es ging nicht allein ums gute Konzept, sondern vor allem um das Signal: Mit solchen Einrichtungen wird der ländliche Raum gestärkt. „Hier wurde was für die Menschen geschaffen“, sagte Holetschek und schrieb später ins Goldene Buch: „Der Mensch im Mittelpunkt. Ein Leuchtturm für die Gesundheit der Region.“ Doch den Minister zog es ins Gebäude, das die Volksbank-Raiffeisenbank Vilshofen auf Vorschlag der Gemeinde für 3,6 Millionen Euro baute. Holetschek wollte mit den Menschen reden. Er sah sich zunächst in der Praxis von Dr. Julia Mayer-Wick um. „Da kann man nur gratulieren“, meinte er und lobte das Ehepaar Mayer für sein Engagement und die Bereitschaft, eine Landarzt-Praxis zu eröffnen. Mayer-Wick, die aus Graz stammt und in Wien studierte, sagte zur Erklärung: „Ich bin kein Stadtmensch.“ Es ging kurz nach oben in das erste Obersgeschoss und dann wieder runter und ums Eck in die Tagespflege-Station der Caritas. Der Minister nahm Platz und ruckzuck entstand ein Fachgespräch. Ursula Sendlinger, hauptamtliche Vorständin des Caritasverbandes Stadt und Landkreis Passau, erläuterte die aktuellen Probleme: Fachkräftemangel und die davon galoppierenden Kosten. Fünf Minuten lang holte sich der Minister einen Input aus der Praxis. Er verstehe die Situation, sagte Holetschek. Seine Mutter sei vor vier Wochen gestorben und als naher Angehöriger habe er zu spüren bekommen, wie schwierig es ist, die Angebote im Sozialstaat wahrzunehmen.
Wieder draußen, wurde ihm eine Schere in die Hand gedrückt, die lokale Prominenz scharte sich um ihn, ein rotes Band wurde ausgerollt und Holetschek durchschnitt es. Nach einer guten Stunde stieg er wieder in die Minister-Limousine ein. Zuvor hatten die beiden Pfarrer Sebastian Wild und Manfred Greinke dem Gebäude den kirchlichen Segen gegeben. „Schätze den Arzt“, wurde aus der Bibel vorgelesen. Auch Jesus habe Gebrechen geheilt. „Das ist ein sehr, sehr schönes Gesundheitszentrum geworden“, stellte Vorstandsvorsitzender Klaus Prähofer fest. Er und die Gemeinde hatten die Mieter, die bauausführenden Firmen, die Nachbarn und den Gemeinderat eingeladen. Bürgermeister Harald Mayrhofer war die Freude anzusehen. „Wir sind mehr als glücklich und stolz“, sagte er. Die zentrale Lage, die Parkplätze, die Barrierefreiheit, das neue Umfeld und das breite Angebot im Gesundheitszentrum würden die Gemeinde und die Region nachhaltig stärken. „Alles mustergültig“, befand Mayrhofer.
Quelle: Vilshofener Anzeiger