Mit Geldgeschäften allein lässt sich wenig Geld machen. Also sucht sich die Volksbank - Raiffeisenbank Vilshofen eG zusätzlich andere Geschäftsfelder. Sie beteiligt sich an den großen Photovoltaik-Anlagen und ist im Immobiliengeschäft tätig. Unter anderem kaufte sie 2012 die alte Post in Vilshofen in der Aidenbacher Straße. Diese zog im November 2016 in einen von der Bank erstellten Neubau. Seitdem sucht die Bank nach einer Verwertung des Areals an der Aidenbacher Straße.
Der Versuch, dort einen Supermarkt zu bauen, scheiterte. Anfang des Jahres zog dort der gemeinnützige Donauflohmarkt ein. Zur Jahresmitte muss er jedoch wieder raus, da die Bank dort mit dem Bau eines Bürokomplexes beginnen möchte. Architekt Helmut Witzlinger stellte in der jüngsten Sitzung des Stadtrates eine Projektstudie vor, die die einhellige Zustimmung des Stadtrates fand.
Die VRV hat schräg gegenüber ein mehrstöckiges Beratungszentrum. Das wird in den Neubau ziehen. Für einen Großteil der anderen Büroflächen gebe es konkrete Interessenten, von einem Sozialdienst bis hin zu einer Behörden-Außenstelle. Die Nutzfläche beträgt laut Architekt 4.800 Quadratmeter. Gebaut werden sollen drei Geschosse plus ein zurückgesetztes Dachgeschoss.
Aus zwei Gründen stieß das Projekt auf Zustimmung im Stadtrat. Zum einen erfährt dieses Gebiet eine städtebauliche Aufwertung durch den Neubau. Zum anderen wird das Problem des Parkens mit einer Tiefgarage gelöst. 106 Fahrzeuge können dort abgestellt werden, vornehmlich die der künftigen Mitarbeiter in den Büros. Im Hof soll es oberirdisch noch 26 Parkplätze für Besucher bzw. Kunden geben.
Skepsis gibt es im Stadtrat bezüglich der Verkehrsanbindung. Zu- und Abfahrt soll über die schmale Martin-Luther-Straße erfolgen. Linksabbiegen sei schwierig, meinte Fritz Lemberger. Es gebe keinen Stauraum. Architekt Witzlinger versuchte, die Bedenken zu zerstreuen. Er sehe "überhaupt keine Probleme", die Martin-Luther-Straße könne das leisten, 100 Autos seien "nix". Und wenn sich der Verkehr staue, dann in der Tiefgarage. Zudem werde der Verkehr mit der Umgehungsstraße in der Aidenbacher Straße abnehmen. Sollte sich zeigen, dass eine Ampel notwendig werde, dann müsse diese von der Bank bezahlt werden, sagte Gams. Simon Berger und Hansi Brandl sprachen von einer Aufwertung des Geländes und lobten die Initiative. Das Projekt sei "unendlich anspruchsvoll", sagte Brandl, wenngleich es besser wäre, wenn sich neue Firmen ansiedeln würden, statt "nur Verlagerungen".
Der Zeitplan wurde folgendermaßen abgesteckt: Planungsphase bis Ende 2021, dann Baubeginn, zwei Jahre Bauphase.
Quelle: Helmuth Rücker/PNP