Erfolgreiche Banken-Hochzeit kostete 1,5 Millionen Euro

Volksbank-Raiffeisenbank Vilshofen und Rottaler Raiffeisenbank verschmolzen – Bilanzsumme liegt bei 1,9 Milliarden Euro

Vilshofen. Die Genossenschaftsbanken von Vilshofen und Pocking haben im Herbst vorigen Jahres „geheiratet“. Die Hochzeit ließ man sich 1,5 Millionen Euro kosten. Das Geld wurde allerdings nicht für ein großes Fest ausgegeben. Vielmehr war diese Summe überwiegend für die fällige Grunderwerbsteuer und an die Rechenzentrale zu entrichten. Mit den Fusionen werden die Banken leistungsfähiger und effizienter. „Man stelle sich vor“, sagte Gregor Scheller, Präsident des Genossenschaftsverbandes in Bayern, „1979 hatten wir rund 1000 Genossenschaftsbanken, heute sind es noch 184.“

Wenn aus zwei Banken eine wird, verändern sich die Zahlen. Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf 354 (davon 25 Azubis), es gibt 19 Geschäftsstellen, die Kundenzahl stieg auf 68 500, die Zahl der Mitglieder – also jene, die Anteile haben – liegt bei 27 000. Die Bilanzsumme betrug 1,9 Milliarden Euro, das betreute Kundenkreditvolumen 1,477 Milliarden, das betreute Kundenanlagenvolumen 2,447 Milliarden Euro. Diese Zahlen wurden bei der 34. Vertreterversammlung in dieser Woche im Atrium in Vilshofen bekannt gegeben, bei der auch Vorstandsvorsitzender Klaus Prähofer – wie berichtet – verabschiedet wurde. Die 130 anwesenden Vertreter erhoben keine Einwände gegen die gegebenen Berichte. „Sie haben sich zu einer stabilen und gesunden Bank entwickelt“, sagte Scheller.

Was die Vertreter aufhorchen lässt, ist folgende Zahl: 3 Prozent beziehungsweise 623843 Euro werden an Dividenden ausbezahlt. Sie wurde schon zwei Tage nach der Vertreterversammlung aufs Konto gutgeschrieben. Das Geld stammt aus dem Gewinn von 7,785 Millionen Euro.
Der größte Teil geht in die gesetzlichen Rücklagen (3,3 Mio. Euro) und in die Ergebnisrücklagen (3,86 Mio. Euro). Die Betriebskosten (u.a. Gehälter) lagen bei 31,16 Mio. Euro. 200900 Euro wurden gespendet.

Das Fazit, das Vorstand Mark Mühlberger zog: „Es war trotz der wirtschaftlichen Schwächephase, trotz der hohen Inflation und des hohen Leitzinses, trotz der Kriege und des Fachkräftemangels ein erfolgreiches Jahr.“ Man habe das im Fusionsgutachten genannte Ergebnis deutlich übertroffen.
Wirtschaftsprüferin und Revisionsrätin Carolin Vogl bestätigte das gute Ergebnis. Die Entlastung erfolgte einstimmig. Aus dem Aufsichtsrat schieden turnusgemäß Claudia Vetter aus Pocking, Dr. Hubert Baier aus Kirchham und Hans Wölkl aus Fürstenzell aus. Eine Wiederwahl war möglich. Diese erfolgte einstimmig.

EHRUNGEN

Vier Aufsichtsräte wurden bei der Vertreterversammlung bei 31 Grad Außentemperatur geehrt: Günter Troiber gehört dem Gremium, das im vergangenen Jahr zehn Sitzungen hatte, seit 15 Jahren an. Er erhielt eine Ehrenurkunde des Genossenschaftsverbandes.
Die Silberne Ehrennadel mit Urkunde wurde Karl Walch überreicht, der seit über 20 Jahren Aufsichtsrat ist. Auch Aufsichtsratsvorsitzender Josef Siglmüller wurde geehrt. Er gehört dem Gremium seit Dezember 2002 an. Er habe als Vorsitzender „Mut und Verantwortung“ gezeigt und viel Zeit für die Aufgabe aufgewendet. Für ihn gab es auch die Silberne Ehrennadel mit Urkunde des Verbandes. Robert Sammereier, Diplom-Kaufmann aus Haarbach, ist seit Mai 1993, also seit über 30 Jahren, im Aufsichtsrat. Er hat drei Fusionen mitgetragen. Für ihn gab es mit der Goldenen Ehrennadel mit Urkunde die höchste Auszeichnung.

Quelle: PNP / Helmuth Rücker